Da wir alle wegen der Zeitverschiebung – wie üblich am Anfang eines USA-Urlaubs – noch keine Probleme mit dem früh aufstehen hatten, sind wir gleich am ersten Tag um sieben Uhr früh in Richtung Valley of Fire aufgebrochen.
Um für den Sonnenaufgang dort zu sein war uns dann doch etwas zu früh, denn wir sind am Anreisetag ja für uns spät ins Bett gekommen.
Unterwegs wollten wir uns ein Frühstück organisieren, ein McDonalds Schild hat da unsere Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, noch dazu war gleich daneben eine Tankstelle bei der wir eine Gallone Trinkwasser kaufen wollten. Letzten Endes hat sich das angebotene Frühstück bei McDonalds als Fehler erwiesen: außer Fett und dünnem Kaffee nicht wirklich was zu haben. Frühstück bei McDonalds war für uns für den Rest der Tour keine Option mehr.
Nach gut einer Stunde Fahrt haben wir dann den Eingang zum Valley of Fire State Park erreicht, wenn man von Las Vegas aus in Richtung Norden auf der I-15 fährt ist der Park recht gut angeschrieben und kaum zu verfehlen. Viele Straßen gibt es in dieser Gegend ja nicht mehr. Der Van hat sich bereits auf dieser Fahrt als recht bequem erwiesen, auch wenn die Beschleunigung nicht gerade besonders gut war. Aber so ist das eben bei amerikanischen Mietautos mit Automatikgetriebe – da darf man sich nicht zu viel erwarten!
Dafür erstaunte uns die Anzahl der Becherhalter in dem Van, vorne in der Mittelkonsole hatte auch die Gallone Wasser ohne Probleme Platz. Dazu mussten nur zwei Becherhalter aufgegeben werden – aber wen stört das bei mehreren anderen weiterhin verfügbaren schon?
Gleich bei der Einfahrt in das offizielle Gebiet des Parks können wir zwei Dickhornschafe beobachten, die hier immer noch wild leben. Mit der Kamera war ich da leider zu langsam bzw. das Tele nicht schnell genug auf der Kamera. Kleine Echsen haben wir auch gesehen, die Schlangen die es hier auch gibt haben wir Gott sei Dank nicht zu Gesicht bekommen.
Wir sind die Straße bis zum Atlatl Rock gefahren, haben dann beim Visitor Center vorbei geschaut und sind auch noch ein Stück zu Mouse’s Tank hinauf gefahren. Große Spaziergänge haben wir nicht gemacht – an Stellen wo es möglich war (und derer gibt es einige) haben wir das Auto am Straßenrand geparkt und sind einige hundert Meter ins Gelände marschiert.
Im Visitor Center ist eine Austellung über das Valley of Fire und seine Entstehung sowie seiner Geschichte zu sehen. Generell zahlt es sich bei allen National- und State Parks in den USA aus, im Visitor Center vorbei zu schauen. Hier findet man nicht nur oft (dringend) benötigte WC-Anlagen (Restrooms), sondern auch wissenswerte Informationen zum Park sowie Karten und meist auch Ausstellungen zum Thema.
Viel Verkehr war nicht, hin und wieder mal ein Auto oder ein Motorrad – meist sind wir für uns allein, das stört uns aber überhaupt nicht. Nur beim Atlatl Rock und am Visitor Center treffen wir einige andere Touristen die offensichtlich schon früh aufgebrochen sind.
Fährt man vom Visitor Center die Straße weiter in Richtung Mouse’s Tank kommt man zum Aussichtspunkt Rainbow Vista. Hier drehen wir wieder um – denn wir wollen anschließend noch zum Hoover Dam weiter fahren. Wir fahren also die „Hauptstraße“ weiter in Richtung Süden bis zur Route 167. Die wird an mehreren Stellen gerade saniert und man muss teilweise auf Schotterbetten weiter fahren.
Den beiden Harley Davidson Fahrern, die vor uns fahren scheint das nicht ganz so recht zu sein, sie fahren auf diesen Streckenabschnitten besonders vorsichtig und langsam – was uns natürlich die Möglichkeit gibt uns die Gegend genauer anzusehen. Immer wieder findet man hier – auch außerhalb des State Parks – rote Felsformationen.
Bevor wir zum Hotel zurück fahren, schauen wir noch beim Hoover Dam vorbei. Die Straße vom Valley of Fire State Park geht hin zum Lake Mead, der durch den Damm aufgestaut ist und dann entlang seines Ufers nach Boulder City und zur Route 93 die ja noch direkt über den Damm selbst führt.
Besuch des Hoover Dam
Bei unserem Besuch (April 2010) hätte die Hoover Dam Bypass Road, eine mehrspurige Parallelbrücke zwar schon längst fertig sein sollen – aber wie bei vielen großen Bauprojekten ist hier einiges an Zeitverzug zustande gekommen.
Der Damm gilt auch heute noch als ein technisches und auch bauliches Meisterwerk, während seines Baus Anfang der 30er Jahre war er eine wichtige Arbeitsstelle für viele Arbeiter und deren Familen die extra für den Bau ins nahe gelegene Boulder City gezogen sind. Da die Arbeiter und ihre Familien gerne ihre Freizeit in Las Vegas verbrachten, wurden einige der größeren Hotels und Bars geplant und gebaut. Indirekt verdanken wir diese schillernde Stadt also den knapp 16.000 Arbeitern, die in nur 4 Jahren Bauzeit diese riesige Staumauer aufgebaut haben!
Kurz nach der Abzweigung in Boulder City zur US 93 begann für uns ein Stau bis zum Damm – mit einer der Gründe für die Hoover Dam Bypass Road! Stetig aber etwas langsam rollen wir dem Damm entgegen, schlussendlich können wir für 7$ Parkgebühr das Auto im Parkdeck des Visitor Centers abstellen. Vom obersten Stockwerk des Parkdecks bietet sich schon ein grandioser Blick auf den Damm!
Wir bemerken auch hier den weißen Streifen über der Wasserlinie die uns schon entlang des Lake Mead aufgefallen ist: in den letzten Jahren ist der Wasserstand hier wohl deutlich gesunken. Bei einer Wasserfläche von ca. 640 Quadratkilometern kommt hier schon einiges an Wassermenge zusammen!
Als erstes spazieren wir in Richtung Damm und überschreiten die Grenze zu Arizona, die direkt über dem Damm verläuft. Auf den beiden Ansaugtürmen sind auch Uhren montiert, Arizona und Nevada sind ja nicht in der gleichen Zeitzone. Uns war das aber egal, so lange hielten wir uns hier ja nicht auf.
Nach einigen überwältigenden Blicken auf beiden Seiten des Damms in die Tiefe bzw. auf den Lake Mead haben wir uns ins Innere vorgewagt. Für 11$ pro Person kann man die Powerplant Tour machen, die teurere – weil längere – Hoover Dam Tour war uns dann mit 30$ doch etwas zu teuer.
Bevor man noch zum Ticketschalter kommt müssen wir durch eine Sicherheitskontrolle (die auf den Flügen waren nicht so genau!) – man stelle sich ein 9/11 am Hoover Dam vor… das hätte wohl fatale Konsequenzen und die nicht nur für die Natur! Daher machen wir natürlich auch da brav mit und lassen uns durchleuchten und die Fotoausrüstung inspizieren. Tut ja nicht weh.
Die Tour ist sehr interessant, wir können an einer Stelle das Wasser das durch die Ansaugtürme in die Turbinen läuft sogar fühlen – der Boden der Plattform bebt und man hört die Wassermassen in den Rohren die direkt unter der Plattform verlaufen. Da merkt man auch, welche Kraft so ein paar Tropfen Wasser haben können!
Wir können auch den Turbinenraum besichtigen, hier gibt es sogar eine Mini-Turbine (im Vergleich zu den anderen) die den Strom für den Damm selbst erzeugt. Unser „Dam(n) Guide“ ist ein Freiwillger, der sich hier offensichtlich ein wenig Zubrot zur Pension verdient.
Seine Schilderungen sind interessant vorgetragen, er beantwortet alle Fragen der Besucher und versucht sogar den Kindern die bei der Führung dabei sind das Thema leichter verständlich zu machen.
Nach der Führung schauen wir uns noch die Ausstellung im Visitor Center an, die beiden Männer sind fast nicht loszueisen. Aber wir Mädels freuen uns schon auf den letzten geplanten Stop bevor es wieder ins Hotel geht. Wir wollen noch in einem Shopping Center vorbei schauen.
Abendessen gibt’s dann in einem Outback Steak House. Gestärkt machen wir uns nach einem kurzen Zwischenstop im Hotel auf zu einem Spaziergang über den Las Vegas Boulevard.
Nach einer kurzen Pause im Hotel, in der wir uns von der Tour zum Valley of Fire und zum Hoover Dam erholt haben, sind wir wieder aufgebrochen. Plan des Abends: ein Spaziergang entlang des Las Vegas Boulevard.
Spaziergang entlag des Las Vegas Boulevard
Der „Strip“ wie ihn hier alle nennen ist mit knapp 6km eigentlich gar nicht so lange – an einem Abend geht sich das allerdings nicht alles aus! Deshalb wollten wir so weit wie möglich kommen, einen fixen Umkehrpunkt hatten wir uns nicht überlegt. Immerhin war es ja nicht unser letzter Abend hier in Las Vegas. Praktisch war in diesem Fall auch unsere Unterkunft im MGM Grand, denn das liegt genau am südlichen Ende des Las Vegas Boulevard.
Gegenüber ist das New York New York erbaut, das eine Achterbahn quer durchs Hotel (oder eigentlich mehr oder weniger über dem Hotel) hat. Jedes der Themenhotels hat ja sein eigenes Motto um dem Gast etwas einzigartiges zu bieten. Da fiel uns die Auswahl beim Buchen nicht leicht!
Ein paar Meter nach dem Hotel (es ist jetzt wirklich schwer zu schätzen wie weit das wirklich war) stolpern wir über einen Coca Cola Store, ähnlich dem der Coca Cola World in Atlanta. Unsere Freunde wollen da natürlich eine Runde durch machen. Wirklich andere Sachen als in Atlanta gibt es hier auch nicht, für uns ist diese Merchandise-Sache also nichts.
Viel besser gefiel uns da schon der Eingang des Harley Davidson Cafe: hier „springt“ eine überdimensional große Harley förmlich aus der Wand.
Vor dem Cafe stehen natürlich jede Menge Motorräder. Eine Harley habe ich nicht entdecken können, einige „echte“ Biker allerdings schon! Gemütlich sind wir weiter spaziert, nachdem die Damen dann ein Bedürfnis nach Sanitärräumen hatten sind wir ins Paris! spaziert – einer der Vorteile der Casinos.
Hat man Hunger, Durst oder eben sanitäre Bedürfnisse – ab ins nächstgelegene Casino. Man muss zwar ausnahmslos durch’s ganze Casino latschen – ähm gehen – bis man dort ist aber es ist gratis!
Einige Besucher werden ja doch (am Rückweg?) bei den Automaten auch mal stehen bleiben und das dürfte sich wirklich auszahlen.
Einer der Höhepunkte des Tages war auf jeden Fall die Show der Bellagio Fountains. Ab 8 Uhr abends findet hier alle 15 Minuten eine Show statt, unter Tags alle halbe Stunde. Wir haben die Bellagio Fountains abends gesehen, tagsüber ist es sich leider nicht ausgegangen. Ich vermute allerdings, dass es nachts um einiges beeindruckender ist weil man hier die Beleuchtung der einzelnen Wasserstrahlen besser sieht.
Unsere kleine Kamera hatten wir zwar mit (wie die Fotos unschwer beweisen), um eine komplette Show mitzufilmen hat aber leider der Speicherplatz nicht gereicht (es gibt ja auch so viel zu sehen und zu fotografieren!) Die DSLR hab ich lieber im Hotel gelassen – die Tasche ist ja doch recht groß und schwer. (Ein Fehler, den ich nicht noch ein zweites Mal mache!)
Nach den Bellagio Fountains war es schon ziemlich spät, wir sind noch eine Runde durch’s Casino gegangen und haben uns an unsere Lieblingsszenen aus dem Film Ocean’s Eleven erinnert. Wieder einmal hat Hollywood bei dem Film Kulissen bis auf’s letzte Detail genau nachgebaut (oder hier gedreht?)! Wir werden ja in den Universal Studios noch vorbei schauen, da sehen wir hoffentlich noch die eine oder andere Kulisse mehr!
Wieder draußen auf der Ausfahrt des Bellagio treffen wir dann die Entscheidung, nicht mehr zu Fuß zurück zum MGM Grand zu spazieren. Für heute sind wir genug gelaufen. Wir winken also das nächste Taxi her. Der Fahrer ist wirklich sehr nett, fragt uns woher wir kommen (ich glaub, das fragt er jeden Touristen) und als wir mit „Austria“ antworten, kommt ein „Ahhh nice country“ zurück. (Ich glaub allerdings, das sagt er auch zu jedem). Für 2$ extra bietet er uns an uns ein wenig vom neuen Las Vegas zu zeigen, uns ist nicht nach Diskussion und deshalb machen wir mit. 2$ sind ja doch nicht so viel, die hätten wir wahrscheinlich eh in einem der Casinos auch gleich sinnvoll anbringen können. Er dreht also eine Runde durch die Einfahrt des Aria, eines der neuesten Hotels hier am Boulevard.
Wenige Minuten später steigen wir vorm Haupteingang des MGM Grand wieder aus dem Taxi aus. Müde vom Jetlag und förmlich erschlagen von so vielen tollen Eindrücken fallen wir nur mehr ins Bett. Für morgen ist ein ausgiebiger Brunch im Wynn geplant und dann der Rest des Las Vegas Boulevard.