Tagesausflug zum Grand Canyon & Fremont Street Experience

Für uns ein absolutes Must-See auf der Tour war der Grand Canyon. Las Vegas ist gute 6 Stunden Autofahrt vom Grand Canyon National Park entfernt, was uns vor ein kleines Zeitproblem gestellt hat. Denn unsere weitere Route sollte uns an die Westküste führen.

Als Teenager nahm mich mein Vater einmal mit in das – damals neue – IMAX Kino in Wien, wir haben uns einen Film über den Grand Canyon angesehen. Jahrelang hatte ich auch ein Poster des Films bei mir im Zimmer hängen und hegte seit dem Kinobesuch den Wunsch, einmal live am Rim zu stehen und die gigantischen Ausmaße des Canyons erleben zu können. Als die Reiseplanung Formen annahm, war also relativ schnell klar: wir machen einen – wenn auch kurzen – Ausflug an den Grand Canyon.

Die am Vortag gebuchten Tickets sollten diesen Teenagertraum von mir nun endlich wahr werden lassen – kein Wunder also, das mir das frühe Aufstehen um 4:45 keine Probleme bereitet hat. Ausgemacht war, dass uns der Shuttle um 5:30 von der East Lobby des MGM Grand abholen sollte. Wir haben die Lobby allerdings erst nach ein paar Umwegen gefunden – man unterschätzt das wirklich wie groß dieses Hotel ist! (Vor allem läuft man ständig in der Gefahr, sich im Kreis zu bewegen – meiner Meinung nach ein kluger Schachzug der Hotelplaner um die Leute IM Kasino zu behalten.)

Beim Ausgang steht auch schon der Shuttle Bus, einige andere Passagiere sitzen schon verteilt in den Reihen. Vor dem Bally’s müssen wir in einen großen Bus umsteigen, der uns dann zum North Las Vegas Airport bringt. Dort werden wir schon von Mitarbeitern von Vision Airlines erwartet.

Wir werden eingecheckt, so richtig mit Boardkarte – allerdings ohne Security Check (offensichtlich werden die Touristen-Flüge nicht für potentielle Terror-Anschläge in Betracht gezogen). Wir müssen nur mit allem was wir mit haben auf eine Waage, damit der Pilot auch auf jeden Kilo genau weiß wie schwer der Flieger ist.

Hoover Dam
Hoover Dam und die Baustelle der neuen Brücke
karge Landschaft
karge Landschaft
Red Rocks aus der Vogelperspektive
Red Rocks aus der Vogelperspektive

Die Flugroute des gut einstündigen Fluges nach Grand Canyon Village führt direkt über den Hoover Dam und Grand Canyon West mit dem Skywalk. Der Flug ist dank der frühen Uhrzeit noch sehr ruhig und angenehm, wir haben Plätze am Fenster direkt unter der Triebwerksgondel der Dornier Do-328.

Seitencanyon
Seitencanyon
der kleine Colorado River
der „kleine“ Colorado River
der Grand Canyon von oben
der Grand Canyon von oben

Wir haben eine Stunde die Gelegenheit den Canyon von oben zu bewundern – allein das rechtfertigt den doch recht gesalzenen Preis. In Grand Canyon Village angekommen werden wir gemeinsam mit den restlichen Japanern in einen Bus verfrachtet der uns zu zwei Aussichtspunkten fährt: der Bright Angel Lodge und Mather Point. Am Weg dort hin erklärt uns der Busfahrer einiges über die Besonderheiten des Grand Canyon, ein japanischer Touristenführer übersetzt das dann anschließend für die nicht-englischsprechenden Gäste ins japanische. Außer uns sind noch vier Canadier mit an Bord, ansonsten nur Japaner. Macht uns aber nix, wir sind ja aus dem gleichen Grund hier!

Gift Shop am Grand Canyon South Rim
Gift Shop am Grand Canyon South Rim

Wir dürfen an jedem der beiden angefahrenen Punkte eine gute Stunde herumspazieren, Fotos machen und den Canyon genießen. Natürlich lange nicht ausreichend – aber wie am Anfang dieses Artikels schon erwähnt wäre ein längerer Besuch für uns aus Zeitgründen nicht machbar gewesen.

Für einen ersten Eindruck der gewaltigen Ausmaße dieses Naturwunders reichten die wenigen Stunden – für uns ist nun klar, dass dieser erste Besuch des Grand Canyons nicht der allerletzte gewesen ist!

Besonders schön soll der Canyon bei Sonnenauf- und untergang bzw. in der sogenannten Goldenen Stunde sein. Hier leuchten die verschiedenen Rot-, Orange- und Gelbtöne des Gesteins erst so richtig farbenprächtig.

Die unglaublichen Ausmaße werden nicht annähernd begreiflich, wenn man versucht den Canyon in Zahlen und Fakten zusammenzufassen: 450km lang, durchschnittlich 16km breit und im Mittel 1500m tief.

Ausblick in die Canyon-Landschaft
Ausblick in die Canyon-Landschaft

Wir sind um die Mittagszeit hier, die Lichtverhältnisse sind also alles andere als bestens geeignet um den Canyon fotografisch festzuhalten. Wer also die Möglichkeit hat sollte sie unbedingt nützen! Sollten wir wieder mal hier vorbei kommen, dann wird auf jeden Fall eine Nacht in Grand Canyon Village übernachtet, da habe ich allerdings schon von vielen anderen gehört, dass es ratsam ist sehr früh vorzubuchen.

Wir sind ein paar hundert Meter den Bright Angel Trail hinunter gegangen – um von einer Seite auf die andere zu wandern wird eine Übernachtung unten im Canyon empfohlen, am Beginn des Wanderweges sind Schilder aufgestellt die davor warnen, den Trail in einem Tag zu versuchen.

Wir schauen noch kurz im Gift-Shop vorbei um einen Magneten für unsere Sammlung am Kühlschrank zu ergattern, dann ist es auch schon wieder Zeit um zum Bus zurückzukehren.

Nach einer kurzen Weiterfahrt zum Mather Point dürfen wir auch dort den Canyon bewundern. Beide Aussichtspunkte bieten einen wunderschönen Blick auf den Canyon, jeder hat seinen eigenen Blickwinkel – daher können die beiden nicht miteinander verglichen werden.

Am Mather Point wird auch gerade kräftig gebaut, sieht nach einem größeren Besucherparkplatz oder einer Besucherterrasse aus. Dort sind wir auch nicht mehr die einzigen Besucher, es haben sich mittlerweile auch einige Individualtouristen dort eingefunden.

Ausblick
Ausblick

Ein besonderes Erlebnis muss der Canyon auch bei nicht so perfektem Wetter sein, wie wir es hatten. Da man relativ weit sieht kann man hier Regenschauer auch aus größerer Entfernung beobachten. Auch die Farbenwelt des Canyons ändert sich bestimmt mit jeder Wettersituation.

Nach einer guten Stunde Canyon-genießen müssen wir leider wieder zurück zum Bus, der uns dann ohne Umwege zum Flugplatz zurück fährt. Dort wartet die Do-328 schon auf uns und wir fliegen ohne Umwege wieder nach Las Vegas zurück. Um zwei Uhr nachmittags sind wir wieder im MGM Grand im Zimmer, wo wir uns für einen gemütlichen Nachmittag am Pool rüsten um das am Vormittag erlebte zu genießen und zu verarbeiten!

Wieder zurück im Hotel haben wir noch einmal am Pool entspannt, bevor wir zum letzten Abendprogramm in Las Vegas aufgebrochen sind.

Gegen 18 Uhr sind wir dann in Richtung Fremont Street aufgebrochen, denn wir wollten auch die alten Casinos ein wenig besuchen und uns ein Abendessen in einem der Lokale die wir dort erhofften besorgen. Die erste Aufgabe: einen Parkplatz (möglichst gratis) für unseren Van finden. Entlang der Straße kann man auch parken, das haben wir aber lieber gelassen weil wir zwei Jugendliche dabei beobachten konnten wie sie mit Schlauch und Kanister ausgerüstet einige Autotanks erleichtert haben. Ja, auch das ist Amerika.

Etliche Tankdeckel der umliegenden Autos waren offen – die beiden Jungs waren offensichtlich schon länger am Werk. Also haben wir unser Auto in das Parkdeck des Plaza Hotel & Casino gestellt, in der Hoffnung irgendwo eine Möglichkeit zu finden das Parkticket gratis zu bekommen. (Hat dann auch funktioniert, wir sind zum Cashier des Casinos gegangen und haben uns als Casinogäste erkundigt – funktioniert bestens!)

Abendessen gab’s dann mangels gemeinsamer Entscheidungsfreudigkeit bei McDonalds – eines der wenigen Male, die wir auf dieser Reise Abends bei einer Fast Food Kette essen waren. Nach dem Essen haben wir uns die Casinos der Fremont Street ein wenig angeschaut. Erstaunt hat uns, dass man hier auf offener Straße Bier trinken darf (und das ohne das obligatorische Papier-Sackerl über der Dose!). Oder zählt die Videoleinwand als Dach?

Fremont Street Experience

Eingang zur Fremont Street
Eingang zur Fremont Street
immer recht gut besucht
… ist immer recht gut besucht.

Wir haben uns bei unserem Besuch zwei Shows angesehen (Don McLeans American Pie und Strange Days von The Doors). Auch die auf den kleineren Bühnen entlang der Straße auftretenden Musiker und Bands sind hier aufgelistet. Die in unserem Reiseführer angeführten Shows passen nicht mehr zum Programm, da es regelmäßig gewechselt wird.

Beim Bau der Fremont Street Experience musste der Hut des Vegas Vic, eines der ältesten Neonschilder der Stadt ein wenig gekappt werden – er ist aber immer noch bunt genug und verbreitet auf seine Art Cowboy-Flair.

Tagsüber ist hier weniger los, die Besucher strömen erst kurz vor der ersten Show aus den Casinos. Hier finden sich naturgemäß auch viele Souvenirshops und kleine Einkaufsstände – im allgemeinen mit eher auf Touristen ausgerichtetem Sortiment.

In den Casinos findet man hier generell mehr Einheimische, denn die Mindesteinsätze sind hier geringer als in den neueren Hotels am Las Vegas Boulevard. Die Casinos haben zwar nicht die neueste Technik und es hat sich auf den Teppichen auch schon so mancher Fleck auf ewig niedergelassen, dafür haben sie einen ureigenen Flair und diese ganz besondere Atmosphäre.

Im Binion’s (eröffnet in den 1940ern) findet auch die jährliche Poker-Weltmeisterschaft statt – was wäre passender für so eine Veranstaltung als eines der ältesten Casinos in Las Vegas.

Hier haben wir auch noch die letzten alten Slot-Machines mit Münzeinwurf gefunden. In den Hotels am Strip die wir besucht haben, findet man diese alten Maschinen heute nicht mehr. Leider haben wir an diesen Maschinen genauso wenig gewonnen wie in den anderen Casinos auch…

Für uns war die Fremont Street ein würdiges Programm für unseren letzten Abend in Las Vegas, am nächsten Tag sind wir in Richtung San Diego aufgebrochen wo wir uns die USS Midway und Sea World angesehen haben.

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