Welche Zeitzonen gibt es in den USA?

Wer kennt das nicht: die USA-Reise wird geplant, man freut sich schon darauf. Doch irgendwann kommt sie, die Frage: Wie viel Zeitverschiebung haben wir denn dort eigentlich?

In den „Lower 48“ gibt es vier verschiedene Zeitzonen:

  • Eastern Standard Time Zone (EST)
  • Central Standard Time Zone (CST)
  • Mountain Standard Time Zone (MST)
  • Pacific Standard Time Zone (PST)

Zeitverschiebung in den USA

Ursprünglich gab es keine Zeitzonen in den Vereinigten Staaten, jede Region nützte den Sonnenhöchststand zu Mittag für die genaue Bestimmung der Uhrzeit. Mit dem Voranschreiten der Eisenbahnlinien und der Erstellung der ersten Fahrpläne wurde es jedoch notwendig, die Zeitangaben zu vereinheitlichen. Schließlich wollten die Passagiere wissen, wie lange die Fahrt dauern würde und wann die Abfahrt oder Ankunft des Zuges geplant war. 

Der kanadische Eisenbahningenieur Sandford Fleming erkannte das Problem und machte den Eisenbahnbetreibern einen Vorschlag. Seine Idee war es, die gesamte Welt in 24 gleich große Abschnitte zu teilen. Jeder dieser Abschnitte entspricht der Strecke welche die Sonne in einer Stunde zurück legt. Im November 1883 griffen die Eisenbahngesellschaften diese Idee auf und errichteten 4 große Zeitzonen in den USA. Hinzu kommen noch jeweils eine eigene Zeitzone für Alaska und Hawaii sowie weitere Zeitzonen für die Territorien.

Zeitzonen der USA
© Wikipedia – Creative Commons

Alle Zeiten werden ab UTC (Universal Time Coordinated) gerechnet:

UTCMEZESTCSTMSTPST
+/- 0h+1h-5h-6h-7h-8h
LondonWien, Berlin, Rom, AmsterdamNew York, Washington D.C., Boston, MiamiChicago, HoustonSalt Lake City, Las VegasLos Angeles
Zeitzonen Tabelle

Am einfachsten ist es, wenn man sich die die aktuelle Uhrzeit am Urlaubsort über die Londoner Zeit ausrechnet.

Sommer- und Winterzeit

In den Vereingiten Staaten gibt es auch „Sommerzeit“ (Daylight Saving Time), diese gilt zwischen dem 2. Sonntag im März und dem 1. Sonntag im November. 

Nicht alle Bundesstaaten stellen auf die Sommerzeit um, Arizona zum Beispiel hat während diesen Monaten die gleiche Zeit wie Kalifornien (ausgenommen die Navajo Indian Reservation, die stellt auf Sommerzeit um.) Im Zeitalter der Mobiltelefone ist es ein wenig einfacher geworden: die Mobilfunkbetreiber senden über das Funknetz auch die korrekte Uhrzeit des aktuellen Standorts mit.

Besonders gut beobachten kann man das beispielsweise beim Besuch des Hoover Dams, der genau an der Grenze zwischen Arizona und Nevada liegt. An dieser Grenze verläuft auch eine Zeitzonengrenze. Auch auf der Fahrt von Chicago, Illinois nach Indianapolis, Indiana kann man dieses Phänomen hautnah erleben.

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Achtung:
In Europa wird zu anderen Zeitpunkten auf die Sommer- bzw. Winterzeit umgestellt! Das macht die Zeitberechnung zwischen dem 2. Sonntag im März (Umstellung in den USA) und dem letzten Sonntag im März (Umstellung in den Ländern der Europäischen Union) etwas komplizierter.

Bei der Umstellung im Herbst stellen die Europäer am letzten Sonntag im Oktober um, also eine Woche früher als die USA. Wer’s genau wissen will, kann hier nachschauen.

AM und PM

In den USA und auch einigen anderen englischsprachigen Ländern werden Uhrzeiten – anders als bei uns in Europa – üblicherweise im 12-Stunden Format angegeben. Dieses System hat seine Wurzeln in frühen zivilisatorischen Zeitmessungen, die den Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in Abschnitte einteilten.

Mit der Entwicklung von genauen Zeitmessgeräten und der Notwendigkeit, die Stunden eines ganzen Tages eindeutig zu identifizieren, wurde das 24-Stunden-Format entwickelt. In vielen Teilen der Welt, besonders in englischsprachigen Ländern wie den USA, ist das 12-Stunden-Format mit AM und PM jedoch nach wie vor gebräuchlich.

Die beiden Abkürzungen am und pm gehen auf die lateinischen Begriffe „ante meridiem“ (vor dem Mittag) und „post meridiem“ (nach dem Mittag) zurück.

16:45 Uhr wäre 4:45 pm, 5:30 Uhr früh wäre 5:30 am. Wichtig zu wissen ist auch, das 12 am Mitternacht ist und 12 pm ist Mittags. Meist werden die Zusätze nur in schriftlicher Form verwendet. Ob diese beiden Zusätze klein oder groß geschrieben werden, hat übrigens keinerlei Bedeutung.

Als kleine Eselsbrücke kann man sich das mit am = Am Morgen merken, dann ergibt sich pm daraus automatisch.

Einzige Ausnahme bei der Zeitangabe ist das US-amerikanische Militär, hier werden gerne die 24-Stunden Angaben, allerdings ohne dem bei uns üblichen : zwischen Stunden und Minuten, gemacht.

Zeitzonen der Territorien

Es gibt noch sieben weitere Zeitzonen für die Territorien die US-amerikanisch verwaltet werden:

  • Die Baker Island Time (BIT), UTC−12, für die Baker- und Howlandinsel.
  • Die Samoa Standard Time (SST), UTC−11, für Amerikanisch-Samoa und auf den Midwayinseln im Pazifik.
  • Die Hawaii-Aleutian Standard Time (HAST), UTC−10, gilt auf den äußeren Aleuten in Alaska und Hawaii.
  • Die Alaska Standard Time (AKST) oder Yukon Time, UTC−9, gilt im gesamten Bundesstaat Alaska mit Ausnahme der Aleuten.
  • Die Atlantic Standard Time (AST), UTC−3, 5 Stunden hinter UTC gilt in Puerto Rico und auf den Virgin Islands in der Karibik.
  • Die Chamorro Standard Time (ChST), UTC+10, sie gilt auf Guam und den Nördlichen Marianen.
  • Die Wake Island Time (WAKT), UTC+12, gilt auf dem Wake-Atoll.

Auswirkungen der Zeitzonen

Bei Flügen innerhalb der USA ist die Zeitverscheibung deutlich spürbar. Während unserer Desert & Beaches Tour 2019 hatten wir einen Flug von Tucson, Arizona nach Charlotte, North Carolina gebucht. Der Abflug war für 22:00 in Tucson geplant, der Flug dauerte ungefähr 4,5 Stunden. Ankunft in Charlotte war jedoch gegen 6 Uhr früh.

Besonders deutlich wird die Zeitverschiebung während großen Wahlen wie zum Beispiel die Präsidentschaftswahl. Hier sind die Ergebnisse der Ostküste schon bekannt, während an der Westküste die Wahllokale noch geöffnet haben.  

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