Was ist der Indian Summer?
Ein besonders bei Touristen beliebtes Naturphänomen ist der Indian Summer. Von Mitte September bis Ende Oktober zeigen sich in der mittelatlantischen Region Nordamerikas die Bäume und Büsche in besonders farbenfrohen Blättern.
Der Name „Indian Summer“ stammt aus dem indianischen Glauben, dass das Rot der Bäume das Blut der in dieser Zeit erlegten Tiere symbolisiert. Der Herbst gilt wie an vielen anderen Orten auf der Nordhalbkugel auch hier als Hauptjagdzeit.
Auch in Europa gibt es ähnliche Phänomene, wie zum Beispiel den Altweibersommer oder den goldenen Oktober. Da sich die Pflanzenarten in Europa von jenen die in Nordamerika vorkommen durchaus unterscheiden, ist der Altweibersommer nicht ganz so schön wie der Indian Summer.
Wann und wo kann man den Indian Summer erleben?
Will man dieses farbenprächtige Naturschauspiel erleben, sollte man sich im Gebiet der Mittelatlantikstaaten aufhalten. Das Gebiet erstreckt sich nördlich von Neuengland, weiter westlich über das Ohio-Tal und die Region der Großen Seen, den Mittleren Westen der USA, den nördlichen Teil der Great Plains und Kanada: also Gegenden, in denen es eine ausgeprägte Kälteperiode im Winter gibt.
Ein besonders schönes Reiseziel sind beispielsweise die Nationalparks an der Nordostküste, wie der Shenandoah National Park in Virginia oder auch der Acadia National Park in Maine. Für einen zweitägigen Roadtrip kann ich die Strecke von New York City entlang des Hudson River bis Poughkeepsie und dann weiter über kleine Landesstraßen bis Shelbourne Falls mit dem finalen Ziel Boston empfehlen. Um die schöne Landschaft zu genießen, sollte man hier auf die Interstates verzichten und die oft wenig befahrenen Landesstraßen nehmen.
Schon mehrmals führte es uns an die Ostküste der USA, besonders im Herbst ist eine Reise nach Neuengland empfehlenswert.
Schon 2008 und 2014 waren wir auf Rundreisen im Herbst in Neuengland unterwegs. Wir hatten uns bei beiden Reisen bewusst für diesen Zeitraum entschieden und konnten den Beginn der rötlich-gelben Farbenpracht bewundern.
Warum ist die Blattfärbung in Neuengland so besonders kräftig?
In der Region des Indian Summers wachsen über 800 Baum- und Buscharten, die sich im Herbst bunt verfärben. Diese gelbrote Färbung dient den Pflanzen als Sonnenschutz: die Zeit des Indian Summers ist von einer ausgesprochen sonnigen Wetterlage geprägt. Durch die Verfärbung der Blätter schützen die nach dem Sommer etwas geschwächten Pflanzen das Chlorophyll in den Blättern und können so lebenswichtigen Traubenzucker weiterhin produzieren.
Das sonnige Wetter lässt die kräftigen Rot- und Gelb- bis Orangefärbungen besonders hervorstechen, da sie sich vom meist wolkenlosen blauen Himmel gut abgrenzen.
Beginnender Indian Summer in Sturbridge, Massachusetts
Besonders typisch für den Beginn des Indian Summer ist eine ausgeprägte Hochdruckwetterlage nach den ersten kalten Nächten mit leichten Minusgraden. Durch das angenehme und sonnige Wetter bietet sich gerade diese Reisezeit besonders für Neuengland an.
Den Höhepunkt der Verfärbungen wird meist zwischen Ende September im Norden und Ende Oktober im Süden Neuenglands erreicht. Der Zeitpunkt kann sich je nach Wetterlage durchaus um zwei bis drei Wochen nach vor und nach hinten verschieben.
Live Karten und diesjährige Vorhersage
Jedes Jahr im Herbst gibt es auf den großen News- und Wetterportalen der USA und Kanada Artikel und interaktive Karten die den aktuellen Zustand sowie die Vorhersage der Blattverfärbung aufzeigen.
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