Am Boston Freedom Trail kann man die Geschichte der USA hautnah erleben. Er ist mehr als nur eine geführte Touristen-Route durch eine Großstadt. Der Trail erzählt die Geschichte der amerikanischen Revolution in den 1770er Jahren und der frühen Geschichte der USA.
Der Boston Freedom Trail bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung auf lebendige und informative Weise zu erleben und ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen in Boston.
Ein Pfad entlang der Geschichte
In den 1770er Jahren gab es einige Ereignisse in Boston (Boston Massacre, Boston Tea Party, u.v.m.), welche die Stadt zu einem Brennpunkt des Widerstands gegen die britische Herrschaft werden ließen.
Die Stadt Boston ist daher untrennbar mit den Ursprüngen und dem Verlauf der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung verbunden.
Der Freedom Trail wurde in den 1950er Jahren von einigen Bostoner Bürgern ins Leben gerufen um die zahlreichen historisch wertvollen Gebäude und Schauplätze für die Nachwelt zu erhalten. Heute zählt er zu den wichtigsten Bostoner Sehenswürdigkeiten. Über 4 Millionen Besucher spazieren jährlich entlang der im Gehsteig eingelassenen roten Linie.
Der Freedom Trail kann das ganze Jahr über kostenlos besucht werden, es werden auch geführte Touren angeboten. Auch bei Schlechtwetter ist er durchaus sehenswert, immerhin kann man zwischendurch in einer der 16 Sehenswürdigkeiten dem Wetter entkommen. Die meisten Sehenswürdigkeiten können kostenlos besucht werden, nur für die Besichtigung der USS Constitution und der Old North Church muss Eintritt gezahlt werden.
Die meisten Besucher beginnen den Freedom Trail im Boston Common, hier ist die rote Linie in Form von Pflastersteinen direkt in den Weg eingebaut und man kann sie schwer verfehlen. Der älteste öffentliche Park der USA ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, auch einige (kostenpflichtige) Parkhäuser gibt es in der näheren Umgebung. Hier findet man auch ein Visitor Center, das kostenlose Karten und weiterführende Informationen anbietet.
Wer mehr als einen Tag Zeit hat, kann den Trail auch in mehrere Teilabschnitte aufteilen und so noch tiefer in die Geschichte der amerikanischen Revolution eintauchen.
Für den gesamten Freedom Trail sollte man zwischen 3 Stunden und einem Tag Zeit einplanen. Auch wenn 4 km Fußweg nicht so viel scheinen, wenn man die eine oder andere der Sehenswürdigkeiten entlang der Route genauer besichtigen möchte, benötigt man mehr Zeit.
Entlang des Trails finden sich auch zahlreiche Shops, Cafe’s und kleine Geschäftslokale, die zum Ausruhen einladen.
Zwischen Copp’s Hill Burying Ground und der USS Constitution ist ein größerer Abstand, da man hier über den Charles River gehen muss. Der Rest der Stationen liegt relativ eng beieinander und der Trail ist leicht durch die aufgemalte rote Linie bzw. im Boden eingelassene Ziegelsteine erkennbar.
Stationen des Boston Freedom Trail
Boston Common
Der Boston Common ist der älteste öffentliche Park der USA und bildet den Ausgangspunkt des Freedom Trail. Hier beginnt die historische Entdeckungsreise durch die Stadt, umgeben von grünen Flächen, Denkmälern und einer lebendigen Atmosphäre.
Massachusetts State House
Das Massachusetts State House beeindruckt mit seiner goldenen Kuppel und dient als Sitz der Regierung von Massachusetts. Es ist ein architektonisches Meisterwerk und ein Symbol der politischen Geschichte des Bundesstaates.
Park Street Church
Die Park Street Church spielte eine bedeutende Rolle in der Abolitionsbewegung. Ihre Kanzel war Ausgangspunkt wichtiger Reden gegen die Sklaverei und machte sie zu einem Ort des gesellschaftlichen Wandels.
Granary Burying Ground
Auf dem Granary Burying Ground ruhen viele prominente Persönlichkeiten der amerikanischen Revolution, darunter John Hancock, Paul Revere und Samuel Adams. Der Friedhof ist ein stiller Zeuge der Gründungsjahre der Vereinigten Staaten.
King’s Chapel und King’s Chapel Burying Ground
Die King’s Chapel ist eine beeindruckende anglikanische Kirche mit einem eleganten Innenraum. Der angrenzende Friedhof ist die letzte Ruhestätte zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten der Kolonialzeit.
Benjamin Franklin Statue und Boston Latin School
Hier erinnert eine Statue an Benjamin Franklin, der einst die nahegelegene Boston Latin School besuchte – die älteste öffentliche Schule der USA. Ein Ort, der die Wurzeln von Bildung und Aufklärung in Amerika symbolisiert.
Old Corner Bookstore
Der Old Corner Bookstore war im 19. Jahrhundert ein Treffpunkt berühmter Schriftsteller und Intellektueller. Heute ist das Gebäude ein historisches Wahrzeichen, das an die literarische Blütezeit Bostons erinnert.
Old South Meeting House
Im Old South Meeting House fanden entscheidende Versammlungen vor der Revolution statt, darunter die berühmte Debatte, die zur Boston Tea Party führte. Der Ort gilt als Wiege der amerikanischen Freiheitsbewegung.
Old State House
Das Old State House ist eines der ältesten öffentlichen Gebäude Bostons. Hier ereignete sich das Boston Massacre, und von hier wurde die Unabhängigkeitserklärung von Massachusetts verlesen.
Site of the Boston Massacre
Am Ort des Boston Massacre wurden 1770 Kolonisten von britischen Soldaten erschossen. Diese Tragödie heizte die Spannungen zwischen Kolonien und Krone weiter an und ebnete den Weg zur Revolution.
Faneuil Hall
Die Faneuil Hall war ursprünglich Marktplatz und Versammlungshalle. Sie spielte eine zentrale Rolle für die Redefreiheit und gilt heute als „Wiege der Freiheit“. Noch immer ist sie ein lebendiger Treffpunkt für Besucher.
Paul Revere House
Das Paul Revere House war das Wohnhaus des berühmten Patriot Paul Revere. Es ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude in Boston und vermittelt einen authentischen Einblick in das Leben im 18. Jahrhundert.
Old North Church
Die Old North Church ist die älteste noch bestehende Kirche in Boston und wurde berühmt durch das Signal „One if by land, two if by sea“. Dieses Zeichen leitete Paul Reveres Mitternachtsritt ein.
Copp’s Hill Burying Ground
Der Copp’s Hill Burying Ground ist ein weiterer historischer Friedhof mit Blick auf den Hafen von Boston. Hier sind viele Handwerker, Kaufleute und Geistliche der Kolonialzeit bestattet.
USS Constitution Museum
Das USS Constitution Museum ist dem gleichnamigen Kriegsschiff gewidmet, das als „Old Ironsides“ bekannt wurde. Besucher erfahren hier mehr über die Seefahrtsgeschichte der jungen Nation.
Bunker Hill Monument
Das Bunker Hill Monument erinnert an die bedeutende Schlacht von Bunker Hill im Jahr 1775. Der 67 Meter hohe Obelisk bietet nach dem Aufstieg eine großartige Aussicht über Boston und ist ein symbolträchtiger Abschluss des Freedom Trail.
Besuch des Boston Freedom Trail
Es gibt geführte Touren, die entweder den ganzen Trail oder nur einen Teil davon umfassen. Seit einiger Zeit wird auch eine digitale App von der Freedom Trail Foundation angeboten, die man kaufen kann.
Eine Karte des Freedom Trail kann man über die offizielle Seite abrufen – so verfehlt man keine der Sehenswürdigkeiten.
Fotos von Sehenswürdigkeiten und einen ausführlichen Bericht von unserem Spaziergang entlang des Freedom Trail könnt ihr im Reisebericht von unserem Besuch 2008 nachlesen.