Besichtigung der USS Midway

Von Las Vegas aus starten wir nach San Diego. Heutiges Tagesziel ist die USS Midway, ein Flugzeugträger.

Wir sind gemütlich im MGM Grand in Las Vegas aufgestanden und haben uns bei Seven Eleven einen Frühstückskaffe gegönnt und unserem Auto eine neue Tankfüllung. Entlang der Strecke des heutigen Tages gibt es nicht sehr viele Tankstellen und wir wollten kein Risiko eingehen. Das heutige Tagesprogramm war sehr fahrlastig, was sich aber leider aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit nicht anders machen ließ. Highlight des Tages verspricht die USS Midway, die wir uns in San Diego ansehen wollen.

Wir bleiben irgendwo im nirgendwo entlang der Strecke stehen und besorgen uns auf einer größeren Tankstelle ein Mittagessen, ansonsten gibt es von der 6h-Fahrt nicht viel zu berichten.

Am Highway nach San Diego
Am Highway nach San Diego

Am Highway nach San Diego

ungewöhnliche Straßennamen
ungewöhnliche Straßennamen
ewig lange geht's geradeaus
ewig lange geht’s geradeaus

Wir hatten kein Hotel vorgebucht, auf der Suche nach einem geeigneten Nachtlager sind wir zufällig bei der USS Midway vorbei gekommen. Hier gingen die Meinungen über einen Besuch bei uns auseinander, zuerst wollten nur Martin und ich unbedingt auf den Flugzeugträger. Als Flo dann aber den Stahlkoloss in Natura gesehen hatte, war auch er davon überzeugt: anschauen! Somit war Helga überstimmt.

USS Midway Museum
USS Midway Museum

Ursprünglich stand der Besuch eines US Flugzeugträgers schon in New York für uns auf der Liste, da die USS Intrepid zur Zeit unseres Besuchs allerdings gerade renoviert wurde mussten wir bis 2010 warten.

Da wir uns die Zeit in San Diego wie auch auf dem Rest unserer Tour recht spontan einteilen wollten, wäre auch die USS Hornet in Alameda (nahe San Francisco) eine Option für uns gewesen.

Schon einmal da, haben wir die Chance auch ergriffen und uns direkt vor der Midway auf dem Parkplatz eingeparkt. Für 4h zahlt man dort 7$ Parkgebühr, dafür muss man nicht weit laufen und hat einen bewachten Parkplatz. (War mir nicht ganz unangenehm – immerhin blieb unser Gepäck inkl. Notebook ja im Auto und nur die Foto- und Videotasche kam mit.)

Der Eintritt mit 18$ / Erwachsenem ist zwar nicht gerade billig, im Nachhinein gesehen zahlt sich der Besuch für Flug- und Militärinteressierte auf jeden Fall aus! Man sollte sich mindestens 3 Stunden Zeit nehmen, wir waren kurz nach 15 Uhr am Schiff und hatten nur knapp zwei Stunden zur Verfügung. Um 17 Uhr wird das Schiff geschlossen, da fast jeden Abend private Veranstaltungen auf der Midway statt finden. Deshalb haben wir eine der Ausstellungen leider nicht gesehen – die restlichen waren allerdings auch sehr interessant.

Am Flugdeck
Am Flugdeck

Es arbeiten am Schiff mehrere Dozenten, meist pensionierte Männer und Frauen die teilweise in der US Army oder US Navy gedient haben bzw. Angehörige haben die dem Militär angehört haben. Das gibt z.B. der Führung auf den Kommandoturm ein besonderes Flair, man bekommt nicht einen auswendig gelernten Text vorgetragen sondern richtige Beschreibungen und Erzählungen von Menschen die sich gut auskennen. Meist machen die Guides die Arbeit als Freiwillige und unterstützen so die Erhalter der Midway – daher ist auch eine besondere Begeisterung für die Sache da. Das merkt man natürlich überall!

Nun aber mal zu ein paar Daten und Fakten der USS Midway:

Sie ist ein Flugzeugträger der Midway Klasse, gleiche Schiffe der Klasse waren die Franklin D.Roosevelt (1945 – 1977, jetzt zerlegt) und die Coral Sea (1947 – 1990, ebenfalls zerlegt). Sie ist also das letzte noch bestehende Schiff ihrer Größenklasse.

Das besondere der Midway sind ihre zwei Umbauten, die sie seit ihrer Indienststellung 1945 erlebt hat. 1955 und 1966 wurde sie grundüberholt, jedesmal auch mit großen Umbauten an ihrem Flugdeck. Die Midway verfügt noch über einen „herkömmlichen“ Antrieb mit Diesel und ist kein atomgetriebener Flugzeugträger wie z.B. die USS Nimitz, die ebenfalls in San Diego stationiert ist.

Blick auf die Startbahn
Blick auf die Startbahn

Einsätze hat die Midway weltweit erlebt, sie war unter anderem im Vietnamkrieg im Einsatz und auch während der zweiten Golfkrise war sie ein Teil der Flotte. Ihren letzten wichtigen Einsatz hatte sie kurz vor ihrer Abrüstung 1991, damals hat sie Flüchtlinge beim Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen aufgenommen.

Die ausgestellten Flugzeuge und Helikopter die man im Hangar und am Flugdeck besichtigen kann zeigen einen guten Querschnitt aller Fluggeräte, die in der Zeit der Midway am Schiff stationiert waren. Von alten Flugzeugen aus dem 2. Weltkrieg bis zum High-Tech Abfangjäger aus den 90ern ist hier vieles vertreten.

Die Ausstellungen unter Deck geben einem – dank der Self-guided-Tour – auch einen guten Einblick in das Leben am Schiff. Eines war uns recht schnell klar: Platzangst oder Berührungsangst darf man auf so einem Schiff nicht haben! Es ist zwar nicht ganz so eng wie z.B. auf der USS Nautilus (U-Boot), aber Freiraum gibt’s hier keinen! Die unteren Ränge mussten sich in kleinen Schlafräumen den Platz teilen, meist drei Stockbetten übereinander. Für die persönlichen Sachen hatte jeder nur einen kleinen Spind und einen kleinen Raum unter der Matratze zur Verfügung. Ungenutzten Raum gibt es auf der Midway nicht.

Anders als in anderen Flugzeugmuseen gibt es auf der Midway keine Absperrungen zu den Flugzeugen hin – es ist also Flugzeuggeschichte zum Angreifen. Die meisten Besucher die gemeinsam mit uns auf der Midway waren, haben aber von sich aus einen gewissen Ehrfurchtsabstand gehalten!

am Flight Deck

Einige der ausgestellten Flugzeuge sind mit eingeklappten Flügeln abgestellt – auch im Hangar war nicht immer viel Platz. Immerhin waren während des Einsatzes in Korea bis zu 100 Flugzeuge auf dem Träger stationiert. Laut Plan des letzten Umbaus hätten bis zu 145 Flugzeuge im Bauch des Schiffes Platz gehabt – so stark war die Midway jedoch nie ausgestattet. Um diese Flugzeugflotte und das Schiff zu betreiben war eine Besatzung von ca. 4100 Mann notwendig, Frauen waren nicht auf der Midway eingesetzt (hat uns einer der Dozenten während der Brückenführung verraten).

Um fünf Uhr werden wir dann unmissverständlich gebeten, das Schiff zu verlassen. Wir haben zwar noch nicht alle Winkel erkundet, etwas mehr als zwei Drittel des Schiffes haben wir gesehen.

Wieder beim Auto beschließen wir, dass es nun wirklich Zeit wird eine Bleibe für die nächsten zwei Nächte zu finden und auch ein Lokal für das Abendessen musste noch gefunden werden.

Wir haben uns schlussendlich für ein Motel 6 am Hotel Circle entschieden. Abendessen haben wir uns in einem nahe gelegenen Steak House gegönnt. Morgen steht dann Sea World San Diego am Plan!

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