Golfen und eine Geisterstadt

Irgendetwas dürfte in der Luft gewesen sein, oder es war der Mond: wir hatten eine sehr unruhige Nacht in der wir mindestens 5 Paaren über die Lüftungsanlage bei ihren nächtlichen Aktivitäten im Zimmer hören mussten. Kurz nach fünf Uhr früh reicht es uns dann und wir beschließen den Tag zu beginnen.

Martin geht erst einmal eine Runde Joggen, noch ist es ja nicht so heiß. Ich packe in der Zwischenzeit die Taschen um, damit wir nur einen der beiden Koffer aus dem Auto ausladen müssen. Heute wird ja Hotel gewechselt, die nächste Nacht werden wir im New York New York verbringen. Bis auf die letzte Nacht in Las Vegas haben wir von daheim schon gebucht, es wäre aber sicherlich auch kein Problem gewesen wenn wir erst direkt vor Ort gebucht hätten.

Gegen halb acht geht es dann mit einem Starbucks Kaffee „bewaffnet“ ab zum Auto, diesmal verlaufen wir uns nicht am Weg zum Parkdeck. Unser erstes Ziel des Tages ist der Whitehorse Golf Club, wir wollen hier unser Glück versuchen um eine Runde Golf zu spielen. Der Platz ist dank Navi schnell gefunden und die nette Dame hinter dem Counter bucht uns eine Startzeit, Schläger und ein Elektrocart werden gemietet (bei letzterem werden wir gar nicht mehr gefragt ob wir es haben wollen) und auch die restlichen Dinge wie Bälle, Tees und Handschuhe erstehen wir bei ihr.

Wir holen unser Cart ab und schlagen uns auf der Range ein wenig ein, schon ist es 9:20 Uhr und wir müssen zum ersten Abschlag. Wir haben zwei Spieler aus Las Vegas in unserer Runde, damit wir auf dem Platz auch nicht verloren gehen und wir ein paar Info’s über die einzelnen Löcher bekommen wird uns vom Spielleiter erklärt. Wir sind ja nicht von der schüchternen Sorte, also sollte das ganz nett werden.

Meine neuen Schuhe zeigen leider recht bald ihre Zeichen, ich bekomme eine Blase und beschließe daher die zweiten 9 Löcher als Fahrerin des Karts zu fungieren und nicht weiter zu spielen. Ansonsten ist zu der Golfrunde nicht viel zu sagen, gegen ein Uhr sind wir wieder beim Auto. Mittlerweile ist es sehr schwül und heiß, also beschließen wir erst einmal zurück zum Las Vegas Boulevard zu fahren und im New York New York einzuchecken.

Am Rückweg bleiben wir noch bei einer ROSS-Filiale stehen: Martin sind schon die frischen Socken ausgegangen. Am Weg zum Parkdeck des New York New York verfahren wir uns klassisch, aber auch wenn die Einfahrt nicht sehr gut angeschrieben ist, schlussendlich finden wir sie doch. Die Schlange vor der Registration ist sehr lange, wir müssen wieder warten um in unsere Spa-Suite einzuchecken.

Spa Suite im New York New York
Wir müssen den Century-Lift in den 28. Stock nehmen, der ist zum Glück gleich ums Eck von der Registration und wir sparen uns eine Wanderung durch die Casino-Ebene. Schon beim Öffnen der Zimmertür ist klar: auch wenn unser Zimmer im Luxor sehr toll war, das hier ist noch viel toller! Und das nicht nur, weil die große Badewanne auch sprudeln kann.

So toll das Zimmer auch ist, besonders lange halten wir uns jetzt nicht auf. Erstens plagt uns schon der kleine Hunger und zweitens will ich noch in die Geisterstadt Nelson fahren.

Am Weg dort hin bleiben wir bei einem Wendy’s stehen, viel wollen wir jetzt auch nicht essen. Immerhin ist es schon fast vier Uhr und am Abendmenü steht heute wieder Mal Steak.

Die Temperatur draußen steigt und steigt und wir überlegen ob das mit der Geisterstadt in der Wüste so eine gute Idee war. Nelson ist nicht wirklich schwer zu finden, viele Straßen gibt es in dieser Gegend ja nicht.

Wir fahren erst mal durch um zum Lake Mojave zu kommen, vielleicht kann man hier ja ein nettes Platzerl zum baden finden? Kurz bevor wir das Auto bei einer Bootsrampe parken zeigt das Thermometer 106°F (41°C). Wir schnappen uns ein paar Wasserflaschen und wollen das restliche Stück Straße zu Fuß gehen. Der Schotter scheint mir nicht für unser Compact Car geeignet und ich will vermeiden bei der Hitze hier zu „stranden“.

Ghost Town Nelson
Ghost Town Nelson

Doch weit gehen wir nicht, es ist einfach viel zu heiß! Wir fahren also wieder das Stück zurück bis in den alten Teil von Nelson. Hier ist wirklich der Geist daheim – denn außer uns ist keiner hier. Bis zum idealen Sonnenuntergangs-Licht sind es auch noch gut zwei Stunden. Die will ich – so gerne ich auch bei Sonnenuntergang fotografiere – bei dieser Hitze jetzt auch nicht rumsitzen. Nach einer sehr kurzen Runde um die Scheune steigen wir also wieder ins Auto und fahren in Richtung Boulder City.

Oldtimer in Nelson
Oldtimer in Nelson

Da heute der Tag noch nicht zu Ende ist, beschließen wir noch einen Umweg über den Hoover Dam zu machen. Vielleicht findet sich dort ja ein netter Ausblick für ein paar Letzte-Sonnenstrahlen-Fotos. Wir fahren auch über die für uns neue Bypass Road, als wir 2010 hier waren, war die ja noch nicht fertig. Genau an der Grenze zu Arizona wird dann das Navi äußerst nervös: keine Karten! Ich habe ja nur die Topo Northwest USA 1:24.000 von Garmin rauf geladen und da ist Arizona nicht dabei.

Wir drehen also wieder um, da wir keinen offensichtlichen Wegweiser zu einem Parkplatz auf der Arizona-Seite des Damms finden können. Auf der Nevada-Seite finden wir noch einen uns unbekannten Aussichtspunkt, der gibt aber fotografisch nichts her: etliche Stromleitungen stören jeglichen Bildausschnitt. Also lasse ich das fotografieren sein und wir fahren wieder zurück in Richtung Hotel.

Hunger haben wir beide keinen, also wird das Abendessen mal auf später verschoben und erst mal der Whirlpool ausgenützt. Ich bin so müde vom Jet Lag und der Hitze, dass ich dann beschließe einen kleinen Power Nap zu machen. So eine halbe Stunde Schlaf hilft mir meistens um dann noch ein oder zwei Stunden fit zu sein. Nur diesmal wird es ein ausgedehnter Power Nap: wir wachen beide erst um halb sechs am nächsten Morgen auf!

Hier geht’s weiter zum nächsten Tag.

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