Verkehrsregeln USA: Das musst du wissen

Die wichtigsten Informationen über das Mietwagen ausborgen und Autofahren.

Die USA sind ein Land in dem gerne und viel Auto gefahren wird. Verkehrsregeln und die Ausstellung von Führerscheinen ist Bundes-Sache, daher hat jeder Bundesstaat sein eigenes Department of Motor Vehicles (DMV).

Im Allgemeinen sind die Verkehrsregeln in den USA denen aus Deutschland und Österreich sehr ähnlich, es gibt jedoch einige kleine, aber feine Unterschiede die auf jeden Fall zu beachten sind.

Die Verkehrsregeln sind nicht in allen 50 Bundesstaaten gleich, es gibt hier pro Staat einige Unterschiede die aber beim Einfahren in den Bundesstaat deutlich sichtbar an einem Schild ablesbar sind. In allen Staaten wird, wie in den meisten Staaten Europas, auf der rechten Straßenseite gefahren.

State Highway 97 bei Bend, OR
State Highway 97 bei Bend, OR

Vor der Abreise sollte man sich auch um einen internationalen Führerschein kümmern, sofern der eigene nicht über eine englische Übersetzung verfügt. Es wird auch nicht gerne gesehen, wenn man seinem Bild im Führerschein absolut gar nicht mehr ähnlich sieht und der Officer bei der Verkehrskontrolle fragen muss, ob denn das der Enkel ist, der ihm da so freundlich vom Ausweis entgegen lächelt.

Buckle Up! It’s the law.

Es gilt die Verkehrsregel der Anschnallpflicht in den USA

Ganz wichtig ist in allen Staaten – ausgenommen New Hampshire – das Anschnallen. Hier wird kein Spaß verstanden: wird man ohne angelegtem Sicherheitsgurt erwischt, wird man kräftig zur Kasse gebeten und kann sich höchstwahrscheinlich vom Officer eine Standpauke anhören. Persönlich würde ich das Anschnallen in jedem Fall empfehlen (auch in New Hampshire), denn man kennt ja die Bilder aus diversen Crash-Tests wo die nicht angeschnallten Dummies zu Geschossen werden.

Kindersitz im Auto ist Pflicht

Kinder benötigen übrigens auch einen geeigneten Kindersitz! Reist man mit Kindern, sollte unbedingt vor der Abreise das Thema Kindersitz mit der Autovermietung abgeklärt werden, um auch ganz sicher am Urlaubsort ein Mietauto inkl. Kindersitz zu bekommen. Ein Kind, das leichter als 9kg ist, muss mit einem Kindersitz der nach rückwärts blickt gesichert sein.

Wer seinen eigenen Kindersitz mitnehmen möchte, sollte auch darauf schauen, dass dieser nur mit dem Gurt alleine befestigbar ist. Isofix kennen die Amerikaner nicht! Die meisten Fluggesellschaften nehmen einen Kindersitz gratis bzw. gegen ein geringes Entgelt mit – das kann durchaus billiger sein (und wahrscheinlich auch unproblematischer) als sich beim Autovermieter einen Kindersitz auszuborgen.

Highways, Interstates & State Routes

Die Straßenbeschilderung ist im allgemeinen relativ einfach gehalten und war für uns beim ersten Besuch „drüben“ ganz schnell klar. Was gewöhnungsbedürftig ist, sind die Beschilderungen für Highways, Interstates und Routes. Hier gibt es die Regelung:

  • Highways mit geraden Nummern laufen von Ost nach West
  • Highways mit ungeraden Nummern verlaufen von Nord nach Süd
  • je weiter die Straße im Westen oder Süden liegt, desto höher ist die Straßennummer

Bei den Interstate Highways gelten die umgekehrten Regelungen.

Alle Straßenrichtungen sind – nicht wie in Deutschland und Österreich – mit den Himmelsrichtungen angegeben. Hier wird nur selten davon abgewichen. Um von New York nach Boston zu kommen, müsste man also die I-95 N (Interstate 95 Nord) nehmen. Die Ausfahrten sind ebenfalls durchnummeriert. Das macht die Orientierung auch für ortsfremde Personen einfach.

Auf der I-15 von Las Vegas nach San Diego
Auf der I-15 von Las Vegas nach San Diego

Interstates

Wer rasch von einem Ort zum anderen fahren will, der wird mit einer Interstate (oder auch Interstate Highway) recht gut weiter kommen. Zwar ist die Landschaft nicht immer die schönste, oft versperren natürliche Schallschutzmauern aus Bäumen die Sicht auf das umliegende Gebiet.

Während Interstates in ländlichen Gebieten meist nur zwei Spuren pro Richtung haben können es in Ballungszentren durchaus etliche mehr sein. Auf der I-10 bei Houston sind es auf einem Abschnitt sogar bis zu 26 Fahrspuren – wenn man die Zubringerstraßen mit zählt!

In Ballungszentren findet man auch häufig sogenannte Car-Pool Lanes, also Fahrstreifen für Fahrgemeinschaften. Diese können entweder durch doppelte Sperrlinien, Boller oder durch eine Betonwand vom Rest der Fahrstreifen abgetrennt sein. Ähnlich verhält es sich auch mit sogenannten Express-Lanes. Diese sind meist auf der Innenseite der Interstate zu finden. Während es auf diesen Express-Streifen seltener Staus gibt, kann man hier nicht bei jeder Ausfahrt von der Interstate wieder abfahren.

Höchstgeschwindigkeiten in den USA

Generell wird in den USA bei Höchstgeschwindigkeiten nur selten zwischen PKW und LKW unterschieden. LKW’s müssen auf hügeligen Streckenabschnitten jedoch oft auf der rechtesten Fahrspur bleiben und können die erlaubte Höchstgeschwindigkeit oft nicht erreichen.

Geschwindigkeitskontrollen sind häufig und auch aus der Luft möglich! Fixe Radarboxen sind jedoch sehr selten und wenn eher in den Ballungsräumen zu finden, meist wird mit mobilen Anlagen oder Handgeräten von der Polizei oder dem Sheriff Department kontrolliert.

Höchstgeschwindigkeit auf Interstates

Je nach Bundesstaat darf man auf einer Interstate zwischen 55 und 75 mph schnell fahren. Die jeweils gültige Höchstgeschwindigkeit ist beim Einfahren in den Bundesstaat ersichtlich und sollte in jedem Fall beachtet werden. Meist findet man auch nach jeder Auffahrt ein Schild mit der aktuell gültigen maximalen Geschwindigkeit.

Die maximal erlaubte Geschwindigkeit ist auf Abschnitten von Interstates die durch einen großen Ballungsraum führen oft deutlich geringer als auf ländlicheren Streckenbereichen.

Höchstgeschwindigkeit auf State Routes und Highways

Etwas mehr von der Landschaft sieht man entlang der US Routes wie etwa dem Highway 1. Diese sind mit einem weißen Wappen auf schwarzem Grund gekennzeichnet. Je nach Bundesstaat darf man auf den US Routes (oder auch Highways genannt) 55 bis 65 mph schnell fahren.

Zu guter Letzt gibt es noch die sog. State Routes, diese sind den Highways sehr ähnlich jedoch haben die Schilder pro Bundesstaat eine eigene Form. In vielen Bundesstaaten ist die Form des weißen Teils der Umriss des Bundesstaats auf der Landkarte. In Kalifornien hat das Schild der State Routes sogar eine ganz andere Form. Die Höchstgeschwindigkeit ist ähnlich der Highways bei 55 bis 65 mph.

Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet

Im Ortsgebiet liegt die Höchstgeschwindigkeit zwischen 25 und 35mph und ist immer ausgeschildert. In Wohngebieten kann die Geschwindigkeitsbegrenzung sogar noch darunter liegen um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu gewährleisten.

DUI – Driving under influence

Wer alkoholisiert oder unter dem Einfluss von Medikamenten oder Drogen mit dem Auto fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch Mitmenschen. Der gesunde Hausverstand sollte uns allen schon sagen, dass dies keine gute Idee ist.

Auch in den USA wird dies streng kontrolliert und wer erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen.

In den meisten Bundesstaaten ist es verboten, offene Behälter mit alkoholischen Getränken in der Fahrgastzelle zu befördern. In einigen Bundesstaaten dürfen die sogar nicht einmal im Kofferraum befördert werden. Also besser das Bier oder den Wein erst im Hotel aufmachen – es lohnt sich auch hier nicht eine Strafe zu riskieren.

Turn on Red

Oft ist es erlaubt an roten Ampeln rechts abzubiegen. Meist sieht man an den Kreuzungen entsprechende Schilder, im Zweifelsfall auf die grüne Ampel warten (oder darauf, dass der Fahrer des hinteren Fahrzeugs wie wild zu hupen und zu gestikulieren anfängt). Was aber auf keinen Fall verabsäumt werden sollte: auch wenn’s erlaubt ist bei rot rechts abzubiegen, ein Blick nach links ob denn auch keiner kommt hat schon so manchen Unfall verhindert.

Ist das Abbiegen bei Rot nicht erlaubt, so wird dies an Ampeln auch mit Radaranlagen überprüft und – ähnlich wie bei uns bei Geschwindigkeitsübertretungen – mit einem Strafzettel geahndet.

Keep in Lane

Für uns in Österreich und Deutschland ist dieses Verkehrsverhalten sicherlich etwas eigenartig und auch gewöhnungsbedürftig: die Amerikaner wechseln auf mehrspurigen Straßen ungern die Spur. Man darf rechts überholen, somit ist ein zwingendes Spurwechseln nicht notwendig. Achtung ist allerdings geboten wenn man, z.B. um eine Ausfahrt zu benützen, nach rechts die Spur wechseln muss. Bitte hier unbedingt genau schauen, ob nicht zufällig jemand vorbei fahren möchte!

Unser europäisches Verhalten des „so weit wie möglich die rechteste Spur verwenden und bei Bedarf links überholen“ kann auch in manchen Bundesstaaten gestraft werden. Unmotiviertes Spurwechseln kann somit teuer werden.

Schulbusse & Schulzonen

Wer in eine Schulzone einfährt (ist auch durch Schilder gekennzeichnet), der sollte maximal 15 mph schnell fahren – wird man beim schneller fahren erwischt, darf man wieder kräftig in die Urlaubskasse greifen. Besonders wichtig ist auch, dass man stehen bleibt wenn man an einem Schulbus mit rot blinkenden Lichtern vorbei fahren müsste. Das ist in den USA auch verboten!

Parken

Wenn man am Ziel seiner Tour angekommen ist, muss man das Auto für einige Zeit abstellen. Aber wo ist’s erlaubt? Generell sollte man:

  • nicht vor einem Hydranten parken (mindestens 3m Abstand einhalten)
  • nicht in zweiter Reihe parken
  • nicht auf Fußgängerübergängen parken
  • nicht vor abgesenkten Gehsteigkanten parken
  • nicht in Tow-Away Zones stehen bleiben (tow away = abschleppen)

Hat man nun einen Platz gefunden, der nicht in die oben genannten Fälle passt dann sollte auch die Farbe der Gehsteigkante beachtet werden:

FarbeBedeutung
rotabsolutes Halteverbot
weißmaximal 5 Minuten während der Geschäftszeit
grünKurzparkzone, die max. Parkdauer findet man auf Hinweisschildern oder der Gehsteigkante
blauBehindertenparkplatz – da darf nur mit entsprechender Berechtigung geparkt werden
gelb/schwarzParkverbot, kurz anhalten (z.B. um Mitfahrer aussteigen zu lassen) ist erlaubt
gelbLadezone, der Fahrer muss im Auto bleiben und man darf max. 20 min zum Ein- oder Ausladen des Fahrzeugs stehen bleiben

Die oben genannten Punkte sind natürlich nicht alle Verkehrsregeln in den USA und wurden grob zusammen gefasst!

Strafzettel erhalten – was nun?

In jedem Fall sollte man sich zeitnah um den Strafzettel kümmern. Die entsprechenden Hinweise sind meist auf dem Strafzettel aufgedruckt. Kennt man sich nicht aus, was zu tun ist, kann man bei der nächstgelegenen Polizeistation um Hilfe bitten.

Bezahlt man einen Strafzettel nicht, kann das bis zu einer Haftstrafe führen! Diese wird zwar für Deutsche und Österreicher meist nicht mit einem Auslieferungsverfahren eingefordert, bedeutet aber defacto ein lebenslanges Einreiseverbot in die USA. Reist man dennoch in die USA ein, ist es aus mit dem Traum vom schönen Urlaub: dann heißt es Strafe absitzen!

Tanken

Getankt werden Gallonen, gefahren werden Meilen – meistens reicht es sowieso den Zapfhahn so lange laufen zu lassen bis der Tank voll ist. (Wer denkt schon im Urlaub an den Verbrauch auf 100km ähm 100 Meilen.) Eine Gallone sind 3,78 Liter, man kann den an der Zapfsäule angezeigten Preis grob durch vier rechnen und hat so den Literpreis.

Eine Gallone Regular (95 Oktan Benzin) kostet je nach Region zwischen 2 und 6 US Dollar. Den günstigsten Benzinpreis hatten wir auf unseren Reisen in Louisiana, den teuersten in Massachusetts. Die Preise sind – ähnlich wie bei uns – bei Selbstbedienungstankstellen meist günstiger als bei Full-Serice Tankstellen.

Das System beim Tanken ist auch sehr unterschiedlich, manchmal muss man die Kreditkarte während des gesamten Tankvorgangs im dafür vorgesehenen Schlitz der Zapfsäule belassen, manchmal muss man sie nur am Anfang kurz hergeben.

Selten aber doch muss man sie beim Tankwart abgeben (das würde ich persönlich aber nicht so ohne weiteres tun.) Hin und wieder muss man auch eine Postleitzahl angeben (da tut’s dann die 33034 von Florida City bei uns) – angeblich funktioniert auch eine fünfstellige deutsche Postleitzahl aber das konnten wir als Österreicher noch nicht ausprobieren.

Achtung: es gibt Bundesstaaten, in denen grundsätzlich nur Bedienungs-Tankstellen zu finden sind. In Oregon z.B. ist es per Gesetz verboten, selbst zu tanken. Die Tankwarte reagieren da recht streng, erwarten allerdings kein Trinkgeld für Ihre Dienstleistung.

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